Chilenisch kochen

Chilenische Küche im Hamburger PottCooker

von Artur Jagiello
4 Minuten Lesezeit

Da ich gerade super viel zu tun habe, berichtet heute Elena, wie es ihr kürzlich auf dem Event der chilenischen Botschaft ergangen ist. Chilenische Küche, schon probiert?

Chilenisch kochen

Chilenische Küche mit Alexis Rojas


Wart ihr schon mal in Chile? Ich schon – zumindest was meinen Teller angeht. Statt in den Flieger zu steigen und über den Atlantik zu jetten, hatte ich nämlich die Freude an einem chilenischen Kochabend in der Eventküche PottCooker in Mundsburg teilzunehmen. Ausgerichtet wurde das kulinarische Spektakel von der chilenischen Botschaft! Aber keine Sorge, statt elitären Anzugträgern und spießigen Tischmanieren, gab es hier herzliche Gastgeber, jede Menge Lebensfreude und wahre Köstlichkeiten.

Was ist Chilenische Küche?

Zunächst wusste ich nicht, was mich erwartet. Große Brocken an Fleisch? Mh, eher Argentinien. Mais und Burritos? Ne, Mexico! Was macht nun also die chilenische Küche aus? Zu allererst der Pisco Sour, der mir gleich zur Begrüßung in die Hand gedrückt wurde. Das ist ein kleiner Cocktail aus Traubenbrandwein, Limettensaft und ein wenig Eischnee. Alles gut geschüttelt, nicht gerührt, dafür aber eisgekühlt – ein wahrer Erfrischungskick, der bei den sommerlichen Temperaturen mehr als willkommen war. Dazu wurden Empanadas, also kleine, gefüllte Teigtaschen, mit einer frisch zubereiteten Tomaten-Koriander-Salsa gereicht. Lecker! Im Kochstudio selbst erwartete uns eine Fülle von frischen Zutaten. Rindfleisch, ein riesiger Wildlachs, Avocados, Bulgur und jede Menge Tomaten, dazu Koriander, Shrimps und vieles, vieles mehr. Da lief mir schon beim Anblick das Wasser im Mund zusammen.

Zutaten für chilenische Küche

In Chile geht nichts ohne frische Zutaten

Eine kulinarische Reise mit Alexis Rojas

Dann ging es endlich los! Angeführt wurde unsere kulinarische Reise von der liebenswerten Bettina und ihrem Team aus dem Hamburger und dem Berliner Office. Sogar der Generalkonsul war mit am Start. Am Herd hatte Alexis Rojas, langjähriger Chef der Eventküche Cookoons im Hamburger Schanzenviertel, und sein Team das Zepter in der Hand. Wir wurden jedoch aufgefordert, ordentlich mit anzupacken. Und tatsächlich, lange hielt es niemanden auf seinem Platz. Schnell die Schürze, die schon an meinem Stuhl wartete, umgebunden, und ich machte mich mit einem scharfen Messer bewaffnet über die Tomaten her. Überall in der Küche herrschte ein herrlich organisiertes Chaos. Hier wurde geschnippelt, dort geknetet. Alexis und sein Team schwirrten dabei pausenlos umher und standen uns mit Rat und Tat zur Seite. Dabei wurde jede Menge gelacht.

Chilenisch kochen

Hier wird kräftig mitgeholfen

Vorspeise: Chilenisches Sushi

Und Schwups stand die Vorspeise auf dem Tisch – um es in Alexis Worten zu sagen: Das chilenische Sushi, bestehend aus frischem Lachs, pürierter Avocado und einer Artischocken-Salsa. Ein Gedicht! So konnte es definitiv weiter gehen. Ging es übrigens auch. Denn als nächstes wurden herrlich knusprige Quinoatortilla gereicht. Die Inkas bezeichneten Quinoa auch als „Muttergetreide“, da es wegen seines hohen Eiweißgehaltes als besonders gesund und stärkend gilt. Begleitet wurde die Vorspeise von Kalfu Molu, einem chilenischen Weißwein.  Seine Trauben erhalten ihr Aroma durch den Nebel, der jeden Morgen vom Ozean aus über die Rebstöcke zieht, erzählte mir die anwesende Weinspezialistin. Und wirklich, ich bildete mir gleich ein, den frischen Morgentau an meinem Gaumen zu spüren. Für alle Rotweinliebhaber gab es mit einem Ventisquero Carmenere Reserva auch einen sehr guten Tropfen.

Sushi aus Chile

Alexis „Chilenisches Sushi“

Zwischengang: Shrimpsuppe

Um uns langsam auf den Hauptdarsteller einzustimmen, kam nun eine Shrimpssuppe als Zwischengang auf den Tisch. Auch die war lecker, obwohl ich gestehen muss, dass sie mich nicht aus den Socken haute. Dafür aber das anregendes Gespräch mit meinem Tischnachbar Daniel, der auch für die Organisation des ganzen Abends verantwortlich war. Von ihm erfuhr ich alle möglichen Insiderinfos zu Chiles Land und Leute. Am liebsten hätte ich gleich meinen Koffer gepackt!

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Suppe mit Shrimps

Hier kommt die Shrimpssuppe in die Schalen

Hauptgang: Chorillana

Doch jetzt servierte Alexis erst einmal den Hauptgang– ein PERFEKT gebratenes Rindersteak im karamellisierten Zwiebelsud getoppt mit einem winzigen Wachtelei. Noch Fragen? Es nennt sich Chorillana. Bei diesem Gericht handelt es sich wohlgemerkt um ein absolutes chilenisches Traditionsgericht, so Daniel. Allerdings sei das Steak normalerweise tellergroß und statt Wachtel- gibt es ein Hühnerei. Dazu jede Menge Pommes. Mir wurde schon bei seiner Beschreibung schwindelig. Trotzdem irgendwie eine geile Vorstellung.

Rindfleisch aus Chile

Wie das duftet – echtes chilenisches Rindfleisch

Dessert: Biscoflan con Manjar

Das Dessert setzte für mich dem Abend jedoch das Krönchen auf. Ich liebe es einfach süß! Da kam der Biscoflan con Manjar genau richtig. Dabei handelt es sich um ein Biscuit mit Pudding und Karamellcreme. Die Schwierigkeit sei hier, das ganze auf den Teller zu stürzen, erklärte mir Alexis. Er vergleiche diesen Gaumenschmaus gern mit einer Frau … Schwierig zu bekommen, dann aber einfach genüsslich. Aha! Egal, ich steckte mir gleich noch ein Stück für den Heimweg ein.

Chilenischer Abend

Vielen Dank für den wundervollen Abend!

Abschließend kann ich sagen, dass ich einen wundervollen Abend mit vielen wirklich tollen Begegnungen und knaller Essen hatte. Und so machte ich mich, während im Pottcooker die Spülbürste geschwungen wurde, gut gelaunt Richtung U-Bahn.

Vielen Dank!

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