Linseneintopf klingt immer etwas rustikal, veraltet und eigentlich nach Oma‘s Küche. Nun, das stimmt soweit – es mundet dennoch einfach nur gut. Denn wir erinnern uns: Nichts schmeckt besser als die heimische Küche. Ich möchte heute ein Rezept für einen Linseneintopf präsentieren, das ein wenig von der klassischen Norm abweicht – aber nur ganz leicht. Vorsicht, ich habe die scharfe Variante gewählt.
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Dieser Linseneintopf schmeckt nur leicht anders als der Klassiker |
Als Linsen kommen diese kleinen, roten „Dinger“ ins Spiel, die man überall kaufen kann. Sie stammen in der Regel aus der Türkei oder Indien, sind mehlig kochend und verlieren nach einer Weile ihr intensives Rot – Schade eigentlich. Am Geschmack verändert sich jedoch rein gar nichts. Bevor die Linsen gekocht werden, müssen diese eine Nacht einweichen. Das verkürzt die Kochzeit am nächsten Tag. Ja ich weiß, eigentlich kann man die sie direkt ins siedende Wasser werfen, da sie bereits geschält und vor allem klein sind. Aber, ich habe zum Einweichen auch noch etwas Knoblauch und Kardamom benutzt. Diesen Geschmack nehmen die Linsen etwas auf.
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Rote Linsen … |
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… in Wasser einweichen |
Inhalt
Gemüsebrühe für den Linseneintopf aufsetzen
Wie geht’s weiter? Also ein Eintopf besteht in der Regel aus Gemüse und Fleisch, das mit Wasser bzw. Brühe aufgegossen wird. Für mein Linsenrezept habe ich Suppengemüse genommen, das man schon verpackt im Supermarkt kaufen kann. Es besteht aus zwei Karotten, etwas Sellerie, Petersilie und Lauch. Das Gemüse waschen, in grobe Stücke schneiden und kochen. Das Wasser mit Salz, groben Pfeffer, Zucker und einer Chilischote würzen. Sobald das Gemüse weich ist, kann man es herausnehmen, schnell schälen, kleinschneiden und wieder zurück in den Topf werfen. Macht euch keine Gedanken darüber, wenn die Brühe noch nicht besonders „rund“ schmeckt – es kommen schließlich noch einige Zutaten hinein. Etwas Salz, Pfeffer und Zucker schaden jedenfalls nicht.
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Suppengemüse für die Brühe |
Zwiebeln und Cabanossi anbraten
Jetzt die Zwiebeln, Kartoffeln und die Cabanossi in kleine Stücke schneiden und in der Pfanne glasig anbraten. Damit nicht alles verbrennt, etwas Gemüsesud mit der Kelle aus dem Topf schöpfen und damit ablöschen. Jetzt nach Belieben würzen. Muskatnuss, Curry oder geräucherte Paprika entfalten da eine ganz nette Note. Ihr könnt euch da völlig austoben! Danach alles in den Topf mit dem Gemüse schütten und gut umrühren.
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Kartoffeln, Cabanossi und Zwiebeln anbraten |
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Am Ende kommt alles in einen Topf zum Ziehen |
Linseneintopf Grana Padano und Olivenöl servieren
Am Ende die eingeweichten Linsen abgießen und ebenfalls in den heißen Sud dazugeben. Das Ganze so lange aufkochen, bis alle Linsen weich sind. Sie ziehen nochmal Wasser, werden etwas größer und sorgen dafür, dass der Eintopf dicker wird. Schließlich alles abschmecken und auf einem tiefen Teller oder in der Schale servieren. Oben drüber etwas Grana Padano hobeln, frische Lauchzwiebeln streuen und mit ein paar Tropfen Olivenöl drapieren. Dieser Linseneintopf schmeckte ganz fantastisch und hielt bei mir für ganze drei Tage, wobei er von Tag zu Tag besser schmeckte.
Weintipp: Tauleto von Umberto Cesari
Als Wein empfehle ich den Tauleto des Winzers Umberto Cesari. Er ist kräftig und spielt mit dem deftigen und würzigen Linseneintopf gut zusammen. Sehr lecker!
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Tauleto: Kräftig, viele Aromen und passend zum Linseneintopf |

Moderner Linseneintopf mit Cabanossi
Zutaten
Zutaten für den modernen Linseneintopf
- 200 g rote Linsen
- 3 Kartoffeln (mehlig kochend)
- 1 Chilischote (scharf)
- Suppengrün (Karotte, Knollensellerie, Petersilienwurzel, Lauch, Petersilie)
- 1 Cabanossi (300g)
- 1 - 2 Zwiebeln
- Salz
- Pfeffer (grob)
- Kardamom
- Curry
- Ca. 50g Zucker
- Grana Padano
- Lauchzwiebeln